24. August 2011 · Comments Off on Werksammlung von Gerd Natschinski im Deutschen Komponistenarchiv · Categories: News

Der Komponist Gerd Natschinski hat den ersten Teil seiner Werksammlung an das Deutsche Komponistenarchiv in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden übergeben.
Die Sammlung des 1928 geborenen Komponisten, der durch Musicals wie „Mein Freund Bunbury“ (1964) oder „Messeschlager Gisela“ (1960) berühmt wurde, umfasst neben handschriftlichen Partituren, Pressematerial und Tonbändern auch unveröffentlichte Skizzen. In weiteren Teilen der Sammlung des in Berlin lebenden Natschinski werden unter anderem auch seine Korrespondenzen mit Persönlichkeiten in Kultur und Politik erwartet.
Neben Musicals schrieb der Meisterschüler Hanns Eislers zahlreiche Filmmusiken für die DEFA sowie Chansons, Schlager und Lieder, unter anderem für Gisela May, Fred Frohberg und Bärbel Wachholz. Der DEFA-Film „Heißer Sommer“ (1968), zu dem Natschinski gemeinsam mit seinem Sohn Thomas die Musik beisteuerte, wurde 2005 unter seiner Mitarbeit erfolgreich als Bühnenmusical adaptiert. Auch viele andere seiner Bühnenstücke erfreuen sich nicht nur in Deutschland bis heute großer Beliebtheit. So wurde „Mein Freund Bunbury“ in zehn Sprachen übersetzt und in zwölf verschiedenen Ländern gezeigt. Ebenso werden „Servus Peter“, „Messeschlager Gisela“ und das Ballett „Hoffmanns Erzählungen“ frei nach Offenbach immer wieder neu inszeniert.
Neben seiner Arbeit als Komponist dirigierte Natschinski das Unterhaltungsorchester des Berliner Rundfunks und war Intendant des Berliner Metropol-Theaters.
Für seine Arbeit erhielt er 1961, 1974 und 1989 den Nationalpreis der DDR.
Ab 1969 war Natschinski Mitglied der LDPD. Seit 2001 Präsident der Dramatiker Union, setzt er sich bis heute unverändert für die Belange der Kulturschaffenden ein, wie er es auch schon zwölf Jahre lang (1977–1989) als Vizepräsident des Komponistenverbandes der DDR tat.
Sobald die Bearbeitung der Dokumente durch das Deutsche Komponistenarchiv abgeschlossen ist, können sie von Musikern, Musikwissenschaftlern und anderen Interessierten eingesehen werden.

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